Fünf Stationen in Gutach

Entlang einer neuen Architekturroute befinden sich 95 vom Verein Bauwerk Schwarzwald benannte Objekte der Region. Allein fünf davon sind in Gutach. "Das Bauen mit Holz erlebt heute zurecht eine Renaissance. Mit nachwachsenden Kohlenstoffen in Form von Holz, die wir langfristig in Gebäuden verbauen, entziehen wir der Atmosphäre Kohlenstoff und schützen unser Klima": So stellte es der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, im Rahmen der 'Auszeichnungsveranstaltung zur Architekturroute fest. Auf der Route könnten Einheimische und Gäste die regionale Baukultur des Schwarzwaldes erleben. Von insgesamt 168 eingereichten Objekten wurden 95 in die Architekturroute aufgenommen. Im Auswahlgremium waren zwölf Planer, Architekten sowie Vertreter von Tourismus und Kultur. Fünf der ausgewählten Objekte liegen in der Gemeinde Gutach im Breisgau und wurden alle durch das Büro Architektur 3 (Klaus Wehrle und andere) realisiert: der Kirchturm Bleibach, die Logistikhalle der Elztalbrennerei Weis in Gutach, das Sonnenareal in Bleibach, das Bauinfozentrum BIZZZ im Gewerbegebiet Stollen sowie der Gutshof-Nordflügel in Gutach. Ebenfalls nach Plänen von Architektur 3 realisiert wurde der Neubau der Firma Scherzinger in Furtwangen/Gütenbach - auch dieser liegt an der Architekturroute. Das Architekturbüro hat selbst sogar seinen Sitz in einem der ausgezeichneten Gebäude. Im Zuge einer Neuaufstellung des Bauinformationszentrums wurden die ersten beiden Etagen für die Nutzung durch das Büro frei. Beim Umbau wurde auf den Erhalt einer offenen Raumstruktur geachtet, in denen Arbeitsinseln eingerichtet wurden, die den Mitarbeitenden das Arbeiten im Team ermöglichen. Ansonsten sind die Geschosse "roh" belassen. Die Sichtbetonoberflächen der Wände, Böden und Decken zeigen das Primärkonstruktionsmaterial des Gebäudes, das als Hybridbau mit den Holzaußenwänden und dem Holzdach in Verbindung steht. Nicht weit entfernt ist das 1838 erbaute, frühere Gasthaus Sonne in Bleibach. Als dieses nicht mehr weitergeführt werden konnte, wurden hier nicht denkmalgeschützte Anbauten abgerissen und der historische Bestandsbau durch einen winkelförmigen Neubau mit Satteldach ergänzt. Das ehemalige Gasthaus wurde als Mehrfamilienhaus (sieben Wohnungen) umgebaut, im Kellergewölbe wurde ein Bürgertreff realisiert. Der Neubau wurde als Hybridgebäude ausgeführt. Dabei sind der Keller und das Treppenhaus mit Aufzugsschacht aus Stahlbeton, die Außenwände der Wohnungen und die weiteren Innentragwände als Holzrahmenbauwände ausgeführt. Sämtliche Decken sind aus sichtbaren Brettsperrholzelementen. Auch die Außenverkleidung wurde mit einer Holzschalung versehen. Bereits mehrfach preisgekrönt wurde der Umbau und die Sanierung des alten Gutshofes Gutach (Fertigstellung war 2018). Das 1908 gebaute Haus diente ursprünglich als landwirtschaftliches Produktionsgebäude für die Nahrungsmittelversorgung der Mitarbeiter der Firma Gütermann. In den Jahrzehnten vor dem Umbau war es nahezu ungenutzt. Der Nordflügel wurde als Wohnhaus umgebaut - ab dem ersten Obergeschoss ein reiner Holzbau und saniert als Energieeffizienzhaus. Im früheren Pferdestall entstand auch hier ein Bürgertreff. Die Heizanlage versorgt weitere 50 Wohnungen in der Nachbarschaft. Ebenfalls schon mehrfach mit Preisen anerkannt wurden der 33 Meter hohe Kirchturm der St.-Georg-Kirche Bleibach mit Aussichtsplattform (in der Form eines gleichseitigen Dreiecks und ein reiner Holzbau) sowie der Neubau der Elztalbrennerei Weis in Gutach (Beton-Holz-Hybridbau; große Holzfassaden; die Dachform der unterschiedlichen neuen Gebäudeteile nimmt die Neigungen der umliegenden Talkanten auf). Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung vom Donnerstag, 14. September 2023

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